Orte
Entdecken Sie Orte und Gebäude mit Geschichte, Denkmäler, besondere Naturschauplätze und Sehenswürdigkeiten entlang der Pfade durch die Zeit!
Von der mittelalterlichen Wasserburg zum Bruckberger Schloss
Die St. Nikolaus Kirche in Geberskirchen – steinerne Zeugin altbayerischer Volksfrömmigkeit in Rosa
Der Heilige des Hochwassers: St. Nepomuk in Punzenhofen bei Furth
Als Furth bezeichnet man eine seichte Stelle in einem Bachlauf, die man zu Fuß, zu Pferd oder mit Fahrzeugen durchqueren kann. An diesen Flachstellen entwickelten sich früh Siedlungen. So auch in Furth bei Landshut, wo die ältesten Siedlungsspuren von Bandkeramikern aus der Zeit um 4500 vor Christus stammen. Darauf, dass der Further Bach nicht immer ein seichtes Wässerchen war, deutet die schlichte, kleine Nepomuk-Kapelle hin, die einsam inmitten grüner Wiesen bei Punzenhofen steht. Sie wurde 1697 errichtet. Ihr Patron, der Heilige Johannes Nepomuk, wurde als Nothelfer bei Hochwasser und Reisegefahren angerufen. Er gilt als Brückenheiliger seit er im Jahre 1393 von der Prager Karlsbrücke in die Moldau gestürzt und ertränkt wurde.
Rätselhafte Ziegelpatscher-Zeichen an der Martinskirche in Geisenhausen
Schwer zu entdecken und rätselhaft erscheinen die Zeichen, die sich auf einem Ziegelstein an der Südost-Seite der Geisenhausener Pfarrkirche St. Martin befinden. Zwei größere Kreise, in denen sich jeweils ein kleinerer Kreis befindet, säumen vier rautenförmig angeordnete kleine Kreise in der Mitte. Das Motiv ist kein Geheimzeichen, sondern ein Ziegelstempel. Er wurde von den Ziegelarbeitern, den sogenannten Ziegelpatschern, von Hand in diesen ungebrannten Mauerziegel gedruckt. Es handelt sich um den einzigen bisher entdeckten Ziegelstempel auf dieser Seite des Bauwerks, das zur bayrischen Backsteingotik zählt.
Erbaut wurde die Kirche um 1477 von Meistern der Landshuter Bauhütte, die zur gleichen Zeit auch die Martinsbasilika in Landshut errichteten. Diese Jahreszahl wurde in einen Werkstein eingehauen, der sich heute an der westlichen Langhauswand befindet. Wie der unbekannte Baumeister aussah, verrät eine Kopfskulptur mit der Jahreszahl 1482 (eventuell auch 1487), die in späterer Zeit vom Oberbau des Turmes über das Eingangsportal verlegt wurde.
Ob der gestempelte Ziegelstein auch aus der Zeit der Erbauung der Kirche stammt oder erst zu späterer Zeit bei Renovierungsarbeiten eingefügt wurde, ist nicht bekannt.
Die Geschichte der "Ziegelpatscher und Ziegelbrenner" im Vilsbiburger Raum stellt eine Abteilung des nahe gelegenen Vilsbiburger Heimatmuseums vor.