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"3 Täler 7000 Jahre" - die Dachmarke für Museen, Geschichte und Kultur im Isar-, Vils- und Laabertal

3. Netzwerktreffen Kultur und Geschichte im Landkreis Landshut

Gemeinsam sind wir stark – dieser Slogan gilt auch für den Zusammenschluss einzelner Museen und Sammlungen. In Netzwerken lassen sich Kompetenzen bündeln, man kann sich gegenseitig unterstützen, Wissen, Technik und Ressourcen austauschen. Das nach Außen sichtbare Zeichen des Museumsnetzwerks in der Region Landshut und entlang der drei Flüsse Isar, Vils und Laaber ist das Logo der Dachmarke „3 Täler 7000 Jahre“. Es greift die Gestaltung der kulturgeschichtlichen Rad- und Wanderwege „Time Trails“ auf, mit denen die Museen langfristig miteinander verbunden werden, und wurde beim 4. Netzwerktreffen vorgestellt. Wie lässt sich diese Dachmarke in Zukunft weiter ausbauen und entwickeln? Welche Kooperationsformen gibt es? Was wünschen und erhoffen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von einem Museumsnetzwerk? Und was können wir von anderen, bereits länger bestehenden Museumsnetzwerken in Bayern lernen? 

 

Diesen Fragen widmeten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Netzwerktreffens Kultur und Geschichte im Landkreis Landshut, das am 3. Mai 2023 im Bürgersaal der Gemeinde Kumhausen stattfand. In seinem Grußwort dankte der stellvertretende Landrat Fritz Wittmann den Museumsleiterinnen und Museumsleitern sowie den ehrenamtlichen Heimatpflegerinnen und Heimatpflegern für ihr großes Engagement und betonte die bedeutende Rolle, die Museen als Orte der Begegnung in unserem gesellschaftlichen Leben spielen: 

 

Unsere Museen haben ihren festen Platz in den Gemeinden und dem Landkreis, sie sind eine Bereicherung unseres kulturellen Angebots. Es trägt dazu bei, mit unserer Geschichte auch das Unverkennbare unserer Region und ihrer Bewohner zu bewahren. 

 

Fritz Wittmann, stellvertretender Landrat des Landkreises Landshut

 

Neue Mitglieder

Neben bekannten Gesichtern wurden einige neue Netzwerk-Mitglieder in der Runde begrüßt: Herrn Heinrich Lehner von der Museumsgruppe Wörth an der Isar, Frau Petra Möllerfrerk von Neuen Geschichtsboden in Vatersdorf, Herrn Gerhard Tausche, Stadtheimatpfleger in Landshut und erster Vorsitzender des Historischen Vereins für Niederbayern sowie Frau Monika Weigl, Kreisheimatpflegerin für Archäologie im Landkreis Landshut.

 

LEADER-Projekte 

Das Netzwerk Kultur und Geschichte ist ein Arbeitskreis der LEADER-LAG Landkreis Landshut. Die LAG-Managerin Karoline Bartha stellte einen Rückblick auf die Geschichte der lokalen LEADER-Aktionsgruppe im Landkreis Landshut seit 2014 und das von LEADER geförderte Projekt "Umsetzung Interpretation Framework" vor. Zudem präsentierte sie einen Ausblick auf aktuelle LEADER-Projekte im Museumsbereich und die neue Förderperiode 2023-2027. 

 

Ein Logo für die Dachmarke "3 Täler 7000 Jahre"

Die Dachmarke „3 Täler 7000 Jahre“ kennzeichnet Produkte und Dienstleistungen der Netzwerk-Mitglieder aus Stadt- und Landkreis Landshut sowie entlang der drei Flüsse Isar, Vils und Laaber. Sie dient der gemeinsamen Vermarktung und Bewerbung der teilnehmenden Museen und Sammlungen. Durch die Positionierung der Dachmarke im öffentlichen Raum, vor den Museen und auf Online- und Printprodukten soll die Zusammengehörigkeit der jeweiligen Häuser sichtbar gemacht und der Wiedererkennungswert gesteigert werden. Projektmanagerin Julia Maier stellte das Design der Dachmarke „3 Täler 7000 Jahre“ vor.  Es greift die Farben des seit 2009 bestehenden Landkreis Logos („Landkreis Landshut. Wohlfühlen mitten in Bayern“) und der seit 2021 urkundlich beim Deutschen Patent-und Markenamt eingetragenen Wort-Bild-Marke "Time Trails"auf. Die Farbwahl spiegelt die Kulturlandschaft im niederbayerischen Hügelland der Region Landshut wider: Grün verweist auf Wiesen und Wälder der landwirtschaftlich geprägten Region, Braun auf die Erde, in der Archäologen Spuren der ersten Siedler von vor über 7000 Jahren fanden, Blau auf die drei Täler mit den Flüssen Isar, Vils und Laaber. Die geschwungenen Linien enthalten Muster, die von archäologischen Objekten aus verschiedenen Orten und Zeiträumen in der gesamten Region stammen. Das Dachmarkenlogo „3 Täler 7000 Jahre“ wird den Netzwerk-Partnerinnen und Partnern in unterschiedlichen Formaten für Print und Web kostenlos zur Verfügung gestellt. 

 

Design der Infotafeln für die Time Trails Trinkgeschichten

Entlang der Time Trails Rad- und Wanderwege erzählen Infotafeln mit Bild und Text von den geschichtlichen Hintergründen des jeweiligen Ortes und verweisen auf weitere digitale Angebote. Die Projektmanagerin präsentierte das Design der ersten 23 Tafeln für die Time Trails zur Kulturgeschichte des Trinkens in der Modellregion zwischen Altdorf, Bruckberg und Furth.  Entworfen wurden sie zusammen mit dem Dachmarkenlogo von der idowapro Agentur aus Landshut und in mehreren Abstimmungsrunden im Netzwerk diskutiert. Bei der Gestaltung achteten die Designerinnen auf gute Lesbarkeit, ein abwechslungsreiches Layout sowie eine gedeckte, naturnahe Farbpalette, die sich gut in die jeweilige Landschaft vor Ort einfügt. Besondere Highlights zum Thema „Trinkgeschichten“ wurden mit Symbolen und gelber Markierung hervorgehoben. Die gelb markierten Symbole finden sich auch auf der Übersichtskarte zu den Time Trails Trinkgeschichten wieder. Durch das Time Trails Logo in der rechten oberen Ecke jeder Tafel und die Überschrift „Trinkgeschichten“ wird die Zusammengehörigkeit der Tafeln zu den Themenwegen gewährleistet. Ein QR Code auf jeder Tafel verlinkt zu den GPX-Tracks der Rad- und Wandertouren auf der Plattform Komoot, die über eine kostenfreie App auf dem Smartphone zugänglich ist. Auf einzelnen Tafeln befinden sich weitere QR-Codes, die auf zusätzliche digitale Angebote verweisen wie beispielsweise einen 3D-Kameraflug durch das Altdorfer Museumsgebäude im Zustand vom Herbst des Jahres 1557. Die Texte auf den Infotafeln verfassten der Kreisarchäologe Dr. Thomas Richter, der Leiter des Museums Altdorf Bernhard Zirngibl, die Kulturreferentin und Museumsfachberaterin des Bezirks Niederbayern Dr. Cindy Drexl und die Projektmanagerin Julia Maier. Als Serviceangebot für die Museen im Netzwerk wurde zudem ein Musterflyer im Format DIN-lang entwickelt und vorgestellt.

 

 

Weitere Umsetzung des Entwicklungskonzepts 

Nach Beendigung der LEADER-Förderlaufzeit setzt Julia Maier im Landratsamt Landshut zu 50% die Umsetzung des Interpretation Frameworks (Entwicklungskonzept Drei Täler – 7000 Jahre) weiterhin fort; zu 50% ist sie zudem für das neue, durch das Bayerische Staatsministerium der Finanzen und für Heimat geförderte Projekt „Die Zeitmaschine“ verantwortlich, das sie den Anwesenden vorstellte. Aufgrund dieser strukturellen Änderung erfolge von Julia Maier und der LAG-Managerin Karoline Bartha der Vorschlag einer künftigen Doppelspitze zur Leitung des LAG-Arbeitskreises Netzwerk Kultur und Geschichte im Landkreis Landshut. Dieser Vorschlag wurde von allen Anwesenden einstimmig angenommen. 

 

Schwerpunkt Museumsnetzwerke 

Dr. Cindy Drexl, Kulturreferentin und Museumsfachberaterin des Bezirks Niederbayern, erörterte den Begriff "Netzwerk" und hob drei unterschiedlich intensive und langlebige Netzwerke in Niederbayern hervor: das Netzwerktreffen Kultur und Geschichte im Landkreis Landshut, das auf der Erweiterung des LAG-Arbeitskreises „Netzwerk Archäologie“ beruht; die im Landkreis Rottal-Inn 2008 gegründete Rottaler Museumsstraße mit der Pramtal Museumsstraße als Fortsetzung nach Österreich; und das neu ins Leben gerufene Netzwerk der Museen im Landkreis Freyung-Grafenau. Die Museumsfachberatung des Bezirks Niederbayern lud zudem am 17. April 2023 zu einem ersten gesamt-niederbayerischen Netzwerktreffen für Museen und Sammlungen nach Landau a. d. Isar ein. Ihr Fazit: 

 

Netzwerke sind wichtig, sie müssen institutionalisiert sein; es braucht persönliche Kontakte und Vertrauen; es braucht Regelmäßigkeiten.

Dr. Cindy Drexl, Kulturreferentin und Museumsfachberaterin, Bezirk Niederbayern

 

Ein soziales Netzwerk sei in der Summe bereits mehr als das Individuum bzw. der Einzelne. Das Netzwerk bilde einen Verbund und führe damit zu dem Motto: „Gemeinsam sind wir stärker“. Zudem wies die Museumsfachberaterin auf geplante künftige Veranstaltungen hin.

 

Zwei Museumsverbünde aus der Oberpfalz zur Gast im Landkreis Landshut 

Maria-Luise Segl M. A. vom Kulturreferat des Landkreises Cham stellte die Zweckvereinbarung zur Betreuung kommunaler Museen im Landkreis Cham vor und präsentierte das Pilot-Netzwerk "Zeitgenössische Kunst in der Oberpfalz", das ein Teil des Projektes "Museums und Tourismus" der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern ist. 1989 startete das Chamer Netzwerk mit 3 kommunalen Museen und 3 kreiseigenen Museen sowie zwei wissenschaftlichen Fachkräften. Seit 2001 umfasst es 10 kommunale Museen, 3 kreiseigene Museen und drei wissenschaftliche Fachkräfte. Das "Chamer Modell" erhielt 2003 den Bayerischen Museumspreis. Seit 2019 gibt es das Pilot-Netzwerk für Zeitgenössische Kunst in der Oberpfalz, das von der Landesstelle für nichtstaatliche Museen und der Bayern Tourismus Marketing GmbH initiiert wurde. Es umfasst 5 Ausstellungshäuser in der Oberpfalz und will diesen zu mehr Sichtbarkeit verhelfen. 

 

Barbara Habel M. A. ist die Projektleiterin der Museumsfachstelle der IKom Stiftland und präsentierte "das zwoelfer" - das Netzwerk der Museen im Landkreis Tirschenreuth an zwölf erlebnisreichen Orten. Das Netzwerk umfasst 14 Museen, die sich auf 12 Orte aufteilen und die 12 Themenwelten aufgreifen, von A wie Archäologie bis P wie Porzellan. Seit Oktober 2021 ist die Museumsfachstelle der IKom Stiftland mit 1,5  Stellen eine feste Einrichtung, die durch die beteiligten 12 Kommunen und den Landkreis Tirschenreuth finanziert wird. Ihre Aufgaben umfassen die Unterstützung und Beratung der Museumsmitarbeiterinnen und - mitarbeiter, die Vernetzung nach innen und außen, gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit sowie die Schaffung einer "Museumslandschaft". 

 

In einer gemeinsamen Frage- und Diskussionsrunde wurde das große Interesse an den vorgestellten Museumsnetzwerken deutlich. Zudem wurde der Wunsch geäußert, das Netzwerk "3 Täler 7000 Jahre" in der Region Landshut weiter auszubauen, sichtbarer zu machen und zu verstetigen.

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Veröffentlichung

Mi, 03. Mai 2023

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